Chiropraktik

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Chiropraktik gehört zu den manuellen Therapien und wird überwiegend bei Verspannungen und Blockaden in der Wirbelsäule eingesetzt. Verwirft sich das Pferd im Genick, hält sich im Rücken fest, oder springt der Hund nicht mehr so gern ins Auto, sind das klassische Indikationen für eine chiropraktische Untersuchung und Behandlung. Chiropraktik hat entgegen landläufiger Meinung keine mechanische sondern eine neurologische Grundlage, es ist eine faszinierende Addition zur tierärztlichen Therapie. Als Fachtierärztin für Pferde bringe ich natürlich mein gesamtes Fachwissen in eine chiropraktische Untersuchung mit ein.

Die Funktionen des Körpers sind fein aufeinander abgestimmt. In der Bewegung greifen – wie bei einer gut geölten Maschine - alle Zahnräder ineinander und laufen ohne Widerstand. Ist nur eine der Funktionen gestört, kann das den gesamten Bewegungsapparat gravierend beeinträchtigen – im Alltag und erst recht bei sportlichen Hochleistungen.

Bei Mensch und Tier ist der Rücken von zentraler Bedeutung für jede Bewegung. Bei der chiropraktischen Untersuchung werden die „Zahnräder“ der Wirbelsäule untersucht. Denn: Rückenprobleme führen zu Schon- und Fehlhaltungen in vielen Bereichen unseres Körpers.

Bei schnellen Bewegungen wirken hohe Kräfte auf Gelenke, Sehnen und Muskeln ein. Eine Asymmetrie oder Schonhaltung kann dazu führen, dass Belastungsgrenzen überschritten werden und akute Lahmheiten an ganz anderer Stelle auftreten. Wenn beispielsweise die Hinterbeine in Streckung funktional leicht unterschiedlich lang sind (z.B. durch ein fixiertes Kreuz-Darmbein-Gelenk) kann dies zu Überlastung des Knies führen.

Die regelmäßige Kontrolle durch eine chiropraktische Untersuchung zeigt früh auf, ob und wo Blockaden oder unterschwellige Verletzungen an Muskeln oder Sehnen vorliegen. Es ist kein Zufall, dass sich zwei- und vierbeinige Hochleistungssportler heutzutage fast immer auch von Chiropraktikern betreuen lassen.

Was passiert bei einer chiropraktischen Behandlung

Bei einer chiropraktischen Untersuchung werden alle Gelenke von Wirbelsäule und Becken auf ihre Beweglichkeit hin geprüft.
Falls ein Segment (zwei benachbarte Knochen und die dazwischenliegenden Gelenke) eine eingeschränkte Beweglichkeit aufweisen, wird mit einem sogenannten chiropraktischen Adjustment die normale Beweglichkeit wiederhergestellt. Dabei bewegt der Chiropraktiker das betroffene Gelenk in Richtung der weniger beweglichen Seite mit einem Impuls von geringer Tiefe aber großer Schnelligkeit. Damit ist es möglich, Energie einzusetzen, ohne Schäden zu verursachen wie dies beim populären „Einrenken“ mit großem Hebel und über verschiedene Gelenke hinweg passieren kann. Ohnehin hat Chiropraktik nichts damit zu tun, Wirbel wieder „einzurenken“. Diese alte Glaube ist schon lange überholt, hält sich aber hartnäckig.

Eine chiropraktische Untersuchung ist sehr präzise und erfordert genaue anatomische und biomechanische Kenntnisse. Facettengelenke verschiedener Wirbel und verschiedener Tierarten sind in unterschiedlichen Winkeln beweglich. Diese muss man für jeden Wirbel kennen.

Ist die Beweglichkeit eines oder mehrere Wirbel eingeschränkt, so kann das zu Beeinträchtigung der Nerven führen, die das Rückenmark dort verlassen und den Körper versorgen. Eingeklemmte Nervenwurzeln können nur leicht oder auch sehr stark schmerzen. Sie können zu leichter Schonhaltung oder starken Bewegungseinschränkungen führen.

Worauf beruht die Wirkung chiropraktischer Behandlungen?

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...werden als Einzeltermine, aber auch als Gruppentermine vor Ort angeboten.

Chiropraktik ist neuesten Erkenntnissen aus der Neurologie zufolge keine mechanische Therapie sondern in erster Linie eine neurologische. Sie beruht auf der Reaktivierung zuvor „stummer“ Muskelrezeptoren. Was bedeutet das? Jede Bewegung, ob willkürlich oder unwillkürlich beruht auf einem abgestimmten Kreislauf aus Signalen, vom Gehirn zu den Muskeln und von den Muskelrezeptoren zurück an das Gehirn.

Macht ein Tier eine unglückliche Bewegung, kann es passieren, dass sich ein Wirbel leicht verkantet, und die daneben liegende Nervenwurzel eingeklemmt wird. Reflektorisch ziehen sich dabei die umliegenden kleinen Stützmuskeln zusammen. Das dient der Stabilisierung und ist erstmal nützlich. Wenn diese Verkrampfung und „Stillegung“ sich aber nicht von allein löst und länger andauert, hat das zur Folge, dass der Nervenkreislauf zum Gehirn und zurück abbricht. Dann werden auch keine Signale mehr gesendet, um diesen Wirbel zu bewegen, die fehlende Beweglichkeit wird chronisch. Um die Beweglichkeit zu erhalten, müssen die benachbarten Wirbelgelenke nun die Aufgabe mit übernehmen und sich mehr bewegen, oft mehr als ihnen gut tut.
Mit einem chiropraktischen Adjustment bewegt man den betroffenen Wirbel in seiner physiologischen Bewegungsrichtung ganz leicht.

Durch die Schnelligkeit des Adjustments bringt man eine hohe lokale Energie ein. Diese Bewegung stimuliert die lokalen Rezeptoren, wieder zu senden und der Kreislauf wird wieder reaktiviert. Häufig sehen wir, dass nicht sofort eine bessere Beweglichkeit fühlbar ist, sondern nach 24 Stunden der Behandlungserfolg eintritt. Der Grund ist einfach; Der Körper kann sich meist selbst helfen, er braucht manchmal nur einen kleinen präzisen Schubs an der richtigen Stelle und ein wenig Zeit.

Dr.med.vet. Viola Hebeler Tierärztin
Breuerkamp 8, 51580 Reichshof
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